Du kommst gerade vom Spaziergang zurück, und wieder einmal hat dein Hund etwas gemacht, das dich zur Verzweiflung bringt: Er hat Kot gefressen. Vielleicht hast du dich gefragt:
Warum macht mein Hund das? Ist er krank? Habe ich etwas falsch gemacht?
Keine Sorge, du bist nicht allein mit diesem Problem. Kotfressen, auch bekannt als Koprophagie, ist bei Hunden überraschend weit verbreitet. In diesem Beitrag möchte ich dir die Gründe erklären, warum Hunde Kot fressen, welche Ursachen dahinterstecken könnten und wie du deinem Vierbeiner helfen kannst, dieses Verhalten abzulegen.
Warum fressen Hunde Kot?
Es klingt für uns Menschen ekelhaft, aber für Hunde ist Kotfressen oft kein unnatürliches Verhalten. Um die Gründe zu verstehen, hilft ein Blick auf die Natur und die Vergangenheit der Hunde:
- Instinktives Verhalten
In der freien Wildbahn haben Wölfe und wilde Hunde manchmal den Kot aus ihrer Umgebung entfernt, um den eigenen Bau vor Raubtieren zu schützen. Auch Mutterhündinnen fressen die Exkremente ihrer Welpen, um den Schlafplatz sauber zu halten. Dieses Verhalten kann bei einigen Hunden genetisch verankert sein. - Neugier und Erkundungsverhalten
Hunde erleben die Welt mit ihrer Nase und ihrem Mund. Besonders junge Hunde, die ihre Umwelt noch erkunden, probieren vieles aus – darunter auch Kot. Für sie ist das erstmal ein weiterer „Gegenstand“, der untersucht werden muss. - Geschmack oder Geruch
Was für uns widerlich riecht, kann für Hunde durchaus verlockend sein. Besonders Kot von Pflanzenfressern (z. B. Kaninchen oder Pferden) enthält oft unverdautes Pflanzenmaterial, das für Hunde interessant sein kann.
Mögliche Ursachen für das Kotfressen
Kotfressen kann jedoch auch auf Probleme oder Bedürfnisse hinweisen. Hier sind einige häufige Ursachen:
- Nährstoffmangel
Hunde fressen möglicherweise Kot, wenn ihre Ernährung nicht ausgewogen ist. Ein Mangel an bestimmten Vitaminen, Mineralien oder Enzymen könnte dazu führen, dass sie versuchen, diese durch das Fressen von Kot auszugleichen. Ein häufiger Verdächtiger ist Vitamin B12. Petmin sorgt für das mineralische Gleichgewicht im Körper deines Hundes. - Verdauungsprobleme
Hunde, die an Verdauungsstörungen leiden, könnten aus Instinkt Kot fressen, um die benötigten Enzyme oder Bakterien aufzunehmen. Besonders bei Pankreasinsuffizienz (einer Unterfunktion der Bauchspeicheldrüse) kommt dies vor. - Langeweile oder Stress
Manche Hunde fressen Kot aus Langeweile, vor allem wenn sie zu wenig Beschäftigung oder Bewegung bekommen. Auch Stress oder Angst können ein Auslöser sein – beispielsweise durch eine Veränderung im Umfeld oder eine zu strenge Erziehung. - Falsche Aufmerksamkeit
Manchmal lernt dein Hund, dass er deine volle Aufmerksamkeit bekommt, wenn er Kot frisst. Selbst wenn du ihn ausschimpfst, kann er das Verhalten wiederholen, um eine Reaktion von dir zu provozieren. - Erlerntes Verhalten
Wenn ein Hund sieht, dass andere Hunde Kot fressen, kann er dieses Verhalten übernehmen, ohne dass ein tieferer Grund dahintersteckt. - Gesundheitliche Probleme
In seltenen Fällen können ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Parasitenbefall, Diabetes oder Schilddrüsenunterfunktion eine Rolle spielen. Diese Erkrankungen können den Appetit oder die Ernährung deines Hundes beeinflussen.
Wie kannst du deinem Hund helfen?
Es gibt verschiedene Strategien, um das Kotfressen deines Hundes zu unterbinden. Wichtig ist, dass du geduldig bleibst und systematisch vorgehst.
- Futterqualität überprüfen
Achte darauf, dass dein Hund ein hochwertiges, ausgewogenes Futter bekommt, das alle wichtigen Nährstoffe enthält. Das er mit allen Mineralien, Enzymen und Vitaminen vesorgt ist. - Tierarztbesuch
Wenn dein Hund regelmäßig Kot frisst, lass ihn vom Tierarzt durchchecken. Eine Blutuntersuchung kann Aufschluss darüber geben, ob eine Krankheit vorliegt. - Aufmerksamkeit umlenken
Versuche, deinem Hund eine Alternative zu bieten, wenn er Anzeichen zeigt, dass er Kot fressen möchte. Ein Spielzeug, ein Leckerli oder ein spannendes Spiel können helfen, ihn abzulenken. - Gutes Verhalten belohnen
Positive Verstärkung ist der Schlüssel. Lobe deinen Hund, wenn er Kot ignoriert oder an dir vorbeigeht, ohne ihn anzufassen. Vermeide es, ihn zu bestrafen, da dies Stress auslösen könnte, der das Verhalten verstärkt. - Den Kot unzugänglich machen
Eine einfache Lösung ist oft, die Umgebung sauber zu halten. Entferne Hundekot im Garten sofort, damit dein Vierbeiner gar nicht erst in Versuchung kommt. Beim Spaziergang kannst du ihn an der Leine führen, um Kotstellen zu umgehen. - Veränderung im Alltag
Sorge dafür, dass dein Hund genügend Bewegung und mentale Auslastung bekommt. Lange Spaziergänge, Apportierspiele oder das Erlernen neuer Tricks können helfen, Langeweile zu verhindern.
Was du vermeiden solltest
- Strafen oder Gewalt:
Bestrafe deinen Hund nicht für das Kotfressen. Das kann das Verhalten verschlimmern, da es Stress oder Angst auslöst. - Ekel zeigen:
Auch wenn es schwerfällt, versuche ruhig zu bleiben. Dein Hund merkt, wenn du aufgeregt bist, und könnte das Verhalten aus Unsicherheit wiederholen. - Vernachlässigung:
Das Kotfressen kann auf ein tieferliegendes Problem hinweisen. Ignoriere es daher nicht und suche nach den Ursachen.
Geduld zahlt sich aus
Das Kotfressen ist für viele Hundebesitzer ein schwieriges Thema. Es ist wichtig, dass du dir bewusst machst: Dein Hund macht das nicht, um dich zu ärgern oder absichtlich eklig zu sein. In den meisten Fällen handelt es sich um ein normales, aber unerwünschtes Verhalten, das mit der richtigen Strategie abgestellt werden kann. Es kann einige Wochen oder Monate dauern, bis dein Hund dieses Verhalten ablegt, aber mit Geduld und Konsequenz wirst du Fortschritte sehen.
Solltest du trotz aller Bemühungen keine Besserung feststellen, zögere nicht, einen Tierarzt oder einen Hundetrainer um Rat zu fragen. Sie können dir helfen, die Ursache zu finden und einen individuellen Trainingsplan zu erstellen.
Am Ende ist das Wichtigste, dass du deinem Hund mit Liebe und Verständnis begegnest. Auch wenn das Kotfressen unangenehm ist, zeigt es dir, dass dein Hund möglicherweise mehr Aufmerksamkeit, Training oder Unterstützung braucht. Und das Gute daran ist: Du bist auf dem richtigen Weg, wenn du dich mit diesem Problem beschäftigst.
Bleib dran – dein Hund wird es dir danken! ?